Notizen zu unserer Familiengeschichte:

 

Ich bin geboren am10.11.1923 in Hundsruck, Gde. Saldenburg, damaliger Lkrs. Grafenau, als Sohn der Landwirtseheleute Johann und Karolina Madl, geb. Söldner. Nach dem Besuch der Volksschule in Saldenburg(entlassen 1938 aus der 8. Klasse)arbeitete ich im Steinbruch Hö­henberg bei Tittling als Steinhauer.

Nach Ausbruch  des 2. Weltkrieges meldete ich mich freiwillig zum Arbeitseinsatz bei den Junkers-Flugzeugwerken  in Dessau. Im Mai 1940 kam ich dann zur Umschulung als Flug­zeugbauer in das Junkers-Zweigwerk Bernburg. Nach bestandener Prüfung arbeitete ich dann im Zweigwerk Halberstadt als Nieter. Daheim hätte ich noch ein Jahr Berufsschule absolvie­ren müssen. In Halberstadt lebte ich mit einem Schulkameraden aus Hundsruck, dem Winter Walter und dem gleichaltrigen Sepp Moosbauer aus Rothau bei Tittling,  bei einer Frau Bluschke. Das war eine ältere Witwe, die uns drei aber sehr mütterlich betreute. Als ich im Herbst 1940 zwei Weisheitszähne bekam, wurde ich richtig krank und lag mit 40° Fieber mehrere Tage im Bett. Frau Bluschke kümmerte sich in der Zeit wie eine richtige Krankenschwester um mich, so dass ich doch wieder gesund wurde. Die Arbeit bei Junkers machte mir Spaß. Mit einem französischen Kriegsgefangenen als Helfer musste ich Versteifungsprofile an ca. 1 qm große Aluminiumbleche annieten. Diese versteiften Alu-Bleche ergaben dann die Außenhaut der Junkers Kampf-Flugzeuge .Ich verdiente für die damaligen Verhältnisse nicht schlecht mit einem Stundenlohn von 50 Pfennigen. Da ich trotz meiner erst 16 Jahre auch zu  Nachtschichten  herangezogen worden war, bekam ich auch Nachtschichtzulagen und mit diesem ganzen Verdienst konnte ich gut leben. Aber wie sagt das Sprichwort: Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis und so ein Esel war auch ich.

 

Da ich Angst hatte, der Krieg würde zu Ende gehen ohne dass ich als Soldat dabei gewesen wäre, meldete ich mich freiwillig zur Luftwaffe und wurde im April 1942  auch zur Luftwaffe eingezogen. In Halberstadt machte ich meine Grundausbildung. Nach Abschluss dieser Ausbildung wurden wir in Quedlinburg vereidigt. Die 30 km von Halberstadt nach Quedlinburg mussten wird  marschieren. Wir waren alle hundemüde und total erschöpft, als wir in Quedlinburg ankamen. Zum Glück war die Feldküche auch mitgekommen und es gab Erbsensuppe mit Speck und noch einigen anderen Zutaten. Diese Suppe werde ich mein Leben lang nicht vergessen. So gut hat mir nie wieder eine Erbsensuppe geschmeckt. Da sieht man,  was der Hunger für ein guter Koch ist.

Nach der Grundausbildung war ich bei verschiedenen Luftwaffeneinheiten beim Bodenpersonal mit der Wartung der Flugzeuge beschäftigt. Angefangen vom Flughafen Orly bei Paris über Bordeaux bis nach Polen. Von Orly aus sind wir jungen Spunde natürlich so oft als möglich und so lange wir Geld hatten, nach Paris gefahren. Aber von dem, war wir uns in unserer Phantasie  unter Paris vorgestellt hatten, und der rauen Wirklichkeit wurden wir schwer enttäuscht. Um das zu erleben, von dem wir geträumt hatten, hätten wir erstens mehr Geld haben und dann wenigstens ein bisschen französisch  sprechen müssen. Also beschränkten sich unsere Erlebnisse in Paris auf die Besichtigung der bekanntesten Bauwerke wie  Eiffelturm,  Triumphbogen, Notre Dame,  Invalidendom usw.

Im Jahr 1943, die genaue Zeit weiß ich nicht mehr, wurde ich als Flugschüler nach Königsberg in der Mark, das ist etwa 5o km nordöstlich von Berlin,  zur dortigen Flugzeugführerschule versetzt. Als erstes wurden wir hier als Segelflieger ausgebildet. Angefangen wurde dazu mit dem sogenannten Fluggleiter. Das ist das einfachste Fluggerät, es hat keine Verkleidung und man sitzt direkt im Freien auf dem Sitz. Mit einer Motorwinde wurde man auf ca. 100 m hoch gezogen. Nach dem Ausklinken des Schleppseils sollte man eine einfache Platzrunde drehen und wieder landen. Bei mir ging das nicht ganz so einfach ab. Während der Platzrunde schmierte der Gleiter auf einmal nach einer Seite weg. Wahrscheinlich war meine Geschwindigkeit zu gering geworden. Ich dachte schon: Jetzt ist es aus und vorbei. Im Geist hörte ich schon das Krachen und Splittern des Gleiters beim Aufschlagen auf dem Boden. Dabei drückte ich aber instinktiv doch mit aller Gewalt den Steuerknüppel nach vorne und auf einmal stoppte  das seitliche Abrutschen und ging wieder ins normale Gleiten über, so dass ich doch noch landen konnte und sowohl das Fluggerät als auch ich heil zu Boden kamen. Aber einen  gehörigen Schrecken hatte ich doch bekommen und der Fluglehrer auch. Vom Fluggleiter stiegen wir dann um in ein normales Segelflugzeug mit 2 Sitzen. Der Fluglehrer saß dabei auf dem hinteren Sitz und der Schüler auf dem vorderen. Nach einiger Zeit durfte man dann alleine fliegen und zum Schluss kam der Flugzeugstart. Da wurde der Segler mit einem Seil mit einem Motorflugzeug verbunden und auf ca. 600 m Höhe geschleppt. Nach dem Ausklinken des Seils durch den Segelflieger sollte der Flugschüler versuchen eine thermische Höhenströmung  zu finden und dann möglichst lange in der Luft zu bleiben. Leider habe ich nie eine solche Strömung gefunden. Trotzdem aber habe ich die Segelflugausbildung bestanden und die Segelflugscheine A, B und C gemacht. Diese drei Scheine waren ja die Voraussetzung für die Schulung mit Motorflugzeugen.

Die Ausbildung an den Motorflugzeugen begann mit der Bücker 181. Das war ein einmotoriges, zweisitziges Schulflugzeug wo Lehrer und Schüler nebeneinander saßen, wie im Auto. Links der Schüler und rechts der Lehrer. Während der ersten Flugstunden versuchte der Lehrer erst einmal herauszufinden, ob der Schüler auch flugtauglich war d.h. wie lange es dauerte, bis er im Gesicht bleich wurde und der Magen zu rebellieren begann. Diese Prüfungen habe ich eigentlich ganz gut bestanden, kotzen musste ich nicht, aber wacklige Knie hatte ich schon  nach dem Landen. Im Lauf der Ausbildung kamen dann auch verschiedene Kunstflugfiguren ins Programm. Während ich das gewollte „Trudeln“, ein spiralförmiges Abstürzen und den Immelmanntörn (da wurde die Maschine steil hochgezogen und am Scheitelpunkt gedreht, so dass es dann wieder steil nach unten ging)  so einigermaßen beherrschte, hatte ich mit dem Looping und der Rolle meine Schwierigkeiten. Beim Looping fiel ich meistens am oberen Scheitelpunkt, wenn das Flugzeug kopf stand, nach einer Seite  aus der vorgegebenen Richtung  und bei der Rolle , dem Drehen des Fliegers um die eigene Achse, kam ich nie ganz herum. Trotzdem ging die Ausbildung weiter und ich durfte mit der Bücker  181  auch schon alleine fliegen. Aber trotz dauernder Übungsflüge bekam ich die Schwierigkeiten bei Looping und Rolle nie richtig  in den Griff.

 Schließlich begann die Ausbildung an einer zweimotorigen Maschine. Da hatte ich bei den ersten Flügen  schon erhebliche Schwierigkeiten, bei der Landung   den Höhen- Abstand des Flugzeugs zur Landebahn richtig einzuschätzen. Beim erstenmal plumpste die Maschine aus ca. 3 m Höhe voll auf die Bahn und sprang wieder ein paar mal  hoch bis sie schließlich doch endgültig am Boden blieb und nach dem Ausrollen zum Stehen kam. Obwohl ich mich wirklich sehr bemühte, meine Schwierigkeiten mit der ganzen Ausbildung  wurden nicht weniger, ich schaffte die Abschlussprüfung  nicht.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, dann meine ich, es könnte ein Glück für mich gewesen sein, dass ich die Prüfung nicht schaffte. Es sind doch sehr viele Flugzeugführer nicht mehr zu ihren Fliegerhorsten zurückgekommen.

Dann ging es wieder zurück zum Bodenpersonal. Es folgte die Ausbildung zum Flugzeugwart in der „Höheren Fliegertechnischen Schule“ in Jüterbog. Danach wurde mir im „ Jagdgeschwader Udet“ eine Me. 109 zugeteilt, die ich in eigener Verantwortung als 1. Flugzeugwart zu betreuen hatte. Im Winteranfang 1944 lagen wir auf einem Feldflugplatz in Polen. Es war saukalt, wir froren erbärmlich und hatten Hunger. Manchmal konnte jemand ein paar Kartoffel organisieren. Die haben wir dann in Flugmotorenöl gebraten und mit gutem Appetit gegessen. Ich wundere mich heute noch, dass wir davon nicht krank geworden sind. In dieser Zeit klappte es mit dem Nachschub schon nicht mehr recht, auch Flugbenzin war kaum mehr zu bekommen. Wir wurden also aufgelöst.

Ich kam  zu einer Erdkampftruppe, die in Holland aufgestellt werden sollte. Über Groningen marschierten wir dann ins Emsland zurück, ohne Waffen und Munition. Kurz vor unserem Einsatz im Erdkampf  bekamen wir erst Waffen. Da fällt mir auch noch eine tragische Geschichte ein, die bei der Vorbereitung auf unseren Einsatz passierte. In einem lichten Wäldchen hielt ein Unteroffizier Waffenunterricht für unsere Gruppe. Wir saßen im Halbkreis um den Vortragenden. Ein anderer Unteroffizier spielte in etwa 5 m Entfernung mit einem MG und zielte damit spielerisch – wie wir glaubten - in unsere Richtung. Plötzlich krachten ein paar Schüsse und ein nur wenige Meter von mir entfernt sitzender  Kamerad fiel lautlos zur Seite. Er war tot. Zwei andere Kameraden unserer Gruppe bekamen Streifschüsse ab, die aber nicht lebensgefährlich waren. Ich weiß nicht, ob dieser  unverantwortlich e Unteroffizier wegen der Tötung eines Kameraden jemals vor Gericht zur Verantwortung gezogen worden ist.

 Am 20.4.1945 wurden wir zum erstenmal eingesetzt. Unsere Stellung befand sich in einer morastigen Wiese und wir hatten uns in provisorischen Stellungen eingegraben.  Uns lagen kanadische Einheiten gegenüber, die mit Schützenpanzerwagen durch unsere Stellungen preschten und uns dann von hinten aufrollen wollten. Da wir nur MGs und keinerlei panzerbrechende Waffen hatten, blieb uns nur die Kapitulation.

 Von da an ging es von einem Gefangenenlager ins andere und alles unter freiem Himmel. Zum Glück war das Wetter einigermaßen erträglich. Manchmal schien die Sonne dann aber war es wieder kühler. Aber es hat wenigstens nicht geregnet. Schließlich landeten wir in Ostende in Belgien an der Kanalküste. Hier waren Engländer unsere Bewacher und sie behandelten uns gut. Auch das Essen war gut. Es hätte nur etwas mehr sein können. Aber ich hatte Glück, denn dieses Lager war von den Engländern als Entlassungslager für andere Gefangene vorgesehen und so wurden zu aller erst wir entlassen. Anfangs September 1945 war ich schon zu Hause

.Aber daheim gab es keine Arbeit und ich lag meinen Eltern auf der Tasche. Etwa 1946 ging ich nach München und konnte bei Tante Theres in der Rosenheimer Straße wohnen. Cousin Seeberger Robert, der Sohn der Tante aus erster Ehe, arbeitete damals als Kraftfahrer bei den Amerikanern. Da es für den Winter keine Kohlen gab, ließen die Amerikaner Holz einschlagen und Robert fuhr dies mit einem Ami-Dreiachser zu den Kohlenhändlern in München. Um mir etwas Geld zu verdienen, fuhr ich als Beifahrer bei Robert mit. Einige Zeit später machte ich dann den Führerschein in München und fuhr dann selbst bei den Amerikanern. Robert hatte inzwischen bei den Amerikanern gekündigt und war als Privatchauffeur bei dem kaufmännischen Direktor der Kleinkunstbühne „Der Bunte Würfel“ eingetreten. Kurze Zeit darauf habe ich auch bei den Amerikaner gekündigt und fing als Fahrer des künstlerischen Direktors des „ Bunten Würfel“ an.

Inzwischen hatte mir meine Mutter mitgeteilt, dass die Polizei in Niederbayern Bewerber zur Einstellung sucht. Auf dauerndes Drängen meiner Mutter habe ich mich schließlich beworben. Im Sommer 1947 wurde ich nach Straubing zur Einstellungsprüfung bestellt. Es ging alles gut bis zur ärztlichen Untersuchung. Vor dieser Untersuchung musste ein Fragebogen ausfüllt werden und ich habe – wie ich es gewohnt war – alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet. Auch die Frage, ob ich schon einmal Gelenkrheuma gehabt hätte, beantwortete ich mit ja. Damit war für den untersuchenden Arzt schon klar, dass ich einen Herzfehler haben müsse und mir wurde erklärt, dass ich mich frühestens nach einem halben Jahr wieder zu einer Einstellungsprüfung melden könnte. Das habe ich dann auch getan und mich Ende des Jahres 1947 wieder beworben. Auch diesmal ging alles glatt und da ich inzwischen gelernt hatte, dass man mit der Wahrheit nicht überall durch kommt, habe ich auf dem ärztlichen Fragebogen die Frage nach Gelenkrheuma verneint und siehe da, ich war tauglich und wurde auch eingestellt.

Am 15 Februar 1948 habe ich meinen Dienst bei der damaligen Landpolizeistation Bischofsmais angetreten. Auf Vermittlung des damaligen Postenchefs, Hauptwachtmeister Sigl und des Bürgermeisters von Bischofsmais, bekam ich im Haus des Schriftstellers Max Peinkofer und dessen Frau Maria, eine geborene Freundorfer und Schwester des späteren Bischofs von Augsburg, Josef Freundorfer, eine Dachkammer. Frau Peinkofer war Näherin und betrieb auch ein recht gut gehendes Kolonialwarengeschäft mit einer kleinen Drogerie.

Im Sommer 1949 starb Frau Peinkofer. Damit das Geschäft weiter geführt werden konnte, nahm Herr Peinkofer seine Nichte Paula Augustin aus Grafenau bei sich auf. Paula war damals 23 Jahre alt, ein hübsches Mädchen, lustig und tüchtig im Geschäft. Sie hatte vorher seit ihrer Entlassung aus der Schule in dem Lebensmittel-Großhandelsgeschäft Carl Himmer in Grafenau sowohl im Büro als auch im Laden gearbeitet, hatte also Erfahrung im geschäftlichen Bereich und auch im Umgang mit Kunden. Da wir also beide im gleichen Haus wohnten, lernten wir uns kennen und fanden auch Gefallen aneinander.

                                              

 

.  Am 20.1.1950  haben Paula und ich dann in Bischofsmais standesamtlich geheiratet. Die kirchliche Trauung war am 24.1.950 in der Pfarrkirche in Grafenau und die weltliche Feier  mit Hochzeitsessen und dem  obligatorischen „Schenk-Ritual“ hatten wir in der Gastwirtschaft Winter auf der „Tratzen“. Die Wirtschaft war nur wenige hundert Meter von meinem Geburtshaus entfernt. Bei der Feier ging es lustig zu und wie es üblich war, wurde getanzt. Wegen der starken Kälte an diesem Tag hatte der Wirt in die Mitte des Saales einen Ofen gestellt und eingeheizt. Zwei meiner Tanten, ich weiß nicht mehr welche es waren, tanzten so stürmisch, dass sie den Ofen beinah umgerissen hätten. Als Folge wurden die zusammengesteckten Ofenrohre auseinander gerissen und Rauch und Ruß füllten den Saal. Der guten Laune aller Gäste tat das aber keinen Abbruch ganz im Gegenteil: alles lachte und amüsierte sich köstlich über die gelungene Einlage. 

 Nach unserer Hochzeit bekamen wir von Onkel Max zwei Zimmer im Dachgeschoß seines Hauses als Wohnung. Paula führte weiterhin das Geschäft und auch weitgehend den Haushalt des Onkels. In Bischofsmais wurden auch unsere 3 Kinder geboren: Gabriele am 7.11.1950, Barbara am 4.6.1953 und Ulrich am 14.1.1955.

Wir hatten uns beide gut in Bischofsmais eingelebt und da es uns so gut gefiel, wollten wir uns sesshaft machen und in Bischofsmais ein Haus bauen. Den Grund dazu haben wir Ende 1961 gekauft .Aber es kam dann doch ganz anders.

Im Jahr 1962 wurde die Landpolizeistation Bischofsmais aufgelöst und ich zur Station Regen versetzt. Paula und ich kauften darauf in Regen/Bürgerholz ein Grundstück und bauten darauf unser Haus im Bürgerholzring 32.

 Wir nahmen alle miteinander schweren Herzens Abschied von Bischofsmais. Immerhin hatten wir 14 Jahre da gelebt und Bekannte und Freunde gefunden. Eine besonders enge Freundschaft hat uns alle mit der Familie Otto und Lieserl Dankesreiter verbunden. Wie Paula und ich hatten auch sie 3 Kinder. Dabei fiel hauptsächlich den Dorfbewohnern auf, dass Arno und Gabriele im gleichen Jahr und auch Franz und Bärbl später im gleichen Jahr geboren wurden. Die Leute tuschelten, dass wir uns wohl wegen der Schwangerschaften abgesprochen hätten. Davon konnte aber keine Rede sein. Wir waren selbst alle immer überrascht, wenn wir von den gegenseitigen Schwangerschaften erfuhren.

 Das so besonders gute Verhältnis unserer beiden Familien übertrug sich auch unsere Kinder und manche unserer lieben Nachbarn konnten nicht verstehen, dass das gute Einvernehmen zwischen unseren beiden Familien so lange anhielt. Wir machten vieles gemeinsam. Während Otto als 1. Vorstand des neu gegründeten Sportvereins Bischofsmais jeden Sonntag mit den Fußballern unterwegs war, machten Paula und Lieserl mit den Kindern Spaziergänge mit Picknick usw. Es war also kein Wunder, dass auch unsere Kinder viel zusammen waren und zusammen spielten. Besonders Arno, der einige Monate älter als Gabriele war, stand einige Male schon zwischen 7 und 8 Uhr früh auf dem Platz vor unserer Wohnung und rief zu dem Fenster, aus dem Paula zu ihm hinunter schaute“:Babele scho af is?“ Er meinte damit, ob Gabriele schon wach sei und  konnte es gar nicht erwarten, bis Gabriele zum Spielen bereit war.

Es gab in den ganzen 14 Jahren, die wir in Bischofsmais wohnten, keinen Streit zwischen uns. Besonders Paula und Lieserl hatten ein ganz inniges Verhältnis zu einander. Es gab keinen Tag, an dem sie sich nicht wenigstens einmal besuchten. In einem Sommer, Arno und Gabriele waren wohl  an die 3 oder 4 Jahre alt, machten Paula und Lieserl mit den beiden Kindern 3 Tage „Urlaub“ auf der Oberbreitenau. Lieserl und Otto waren Miteigentümer einer schönen Almhütte  auf der Oberbreitenau und unsere Familien haben dort oben  in dieser Hütte immer wieder schöne Tage verlebt.

 Mit dem Umzug nach Regen am 22.11.1962 war zwar der tägliche Kontakt nicht mehr möglich, aber die Verbindung war deshalb nicht abgerissen. Nachdem es uns inzwischen doch finanziell etwas besser ging und wir auch ein Auto hatten, fuhren wir viel zusammen in Urlaub. Unvergesslich bleiben mir die gemeinsamen Urlaube in der Almhütte von Lieserls Bruder Wolfgang Mader  in der Schweiz, im Berner Oberland. Wir unternahmen stundenlange Wanderungen und  waren abends todmüde aber trotzdem glücklich und zufrieden Wolfgang und seine Frau Anita luden uns bei jedem Aufenthalt in der Schweiz mindestens einmal zu sich in ihre Wohnung nach Bern ein. Da gab es dann Käsefondue oder sonstige Schweizer Schmankerl oder sie kamen zu uns auf die Almhütte und wir machten dann zusammen Wanderungen in die Umgebung. Wolfgang zeigte und erklärte uns dabei Heil-und Teekräuter, die er selbst sammelte und für den eigenen Gebrauch aufbereitete. Wolfgang war es auch, der für uns die Kachelöfen besorgte, von denen der Eine noch bei mir im Wohnzimmer steht. Leider sind Wolfgang und Anita schon früh gestorben und unsere Schweiz-Urlaube damit zu Ende gewesen.

Aber auch an unsere gemeinsamen Urlaube in Südtirol oder an den Urlaub in der Bretagne an der französischen Atlantikküste (gegenüber liegt die Insel „ Belle Ile“)  erinnere ich mich gerne. Alles zusammengenommen  kann man mit Fug und Recht sagen, dass wir wirklich wunderschöne Zeiten zusammen er - und verlebt haben. Dafür bin ich dem Schicksal und der Familie Dankesreiter dankbar.

 

1989 erkrankte Paula schwer und starb schließlich am 22.2.1991 an Lungenkrebs. Da ich zu der Zeit ja schon im Ruhestand war (seit 1.12.1983), hatte ich gottseidank Zeit, mich um Paula zu kümmern und ihr die Krankheit so weit als möglich erträglich zu machen. Dass der Krebs, an dem sie litt, nicht heil - und auch kaum behandelbar war, hat mir der behandelnde Professor im Klinikum Harlaching schon nach der ersten Chemotherapie gesagt. Mit diesem Wissen ist es mir wahrlich nicht leicht gefallen, Paula gegenüber den Unbefangenen und Zuversichtlichen zu geben. Ich hoffe, ich konnte ihr wenigstens in der Zeit ihrer Krankheit all das Gute, das sie mir in unserer Ehe gegeben hat, etwas vergelten.

 Ihr Tod hat mich sehr getroffen und die Zeit danach war schwer. Besonders im folgenden Frühjahr, wenn ich etwas im Garten gearbeitet hatte und  so gegen 3 Uhr die Zeit zum Kaffeetrinken  kam,  wurde mir erst so richtig bewusst, wie allein und einsam ich jetzt war. Aber das alte Sprichwort: „Die Zeit heilt Wunden“ hat wirklich recht und mit dem Beistand und Zuspruch meiner Kinder kam ich auch über diese schwere Zeit hinweg.

 Glück hatte ich obendrein und zwar dadurch, dass ich noch  eine Frau gefunden habe, mit der ich gerne meine letzten Jahre verbinden möchte. Es ist Frau Elisabeth Knoche aus Düsseldorf. Elisabeth hat mit ihrem Mann und den drei Kindern in den Jahren 1964 bis 1968 jedes Jahr 3 Wochen Urlaub bei uns im Haus gemacht. Das war für uns damals ein willkommenes Zusatzeinkommen. Außerdem haben wir uns auch angefreundet. 1972 haben Paula und ich die Knoche’s in Düsseldorf besucht. Sie haben uns da so gastfreundlich aufgenommen und uns die Sehenswürdigkeiten Düsseldorfs gezeigt, dass die Verbindung  nie mehr abgerissen ist.

 1989 ist Kurt Knoche an einem Unfall gestorben. Zu der Zeit war auch Paula schon erkrankt und ich habe dies Elisabeth in meinem Beileid-Schreiben mitgeteilt. Im Spätsommer 1991 war Elisabeth mit ihrer Schwester zur Kur in Bad Füssing. Sie rief mich an und wollte wissen, wie es Paula geht. Ich hatte  ihr Paulas Tod nicht mitgeteilt. Ich suchte Elisabeth darauf in Bad Füssing auf. Auch weil ich wissen wollte wie sich der Unfall von Kurt zugetragen hatte. Wir tauschten bei diesem ersten Treffen  unsere gemeinsamen leidvollen Erfahrungen aus. Im Laufe der Zeit entstand dann  zwischen uns eine tiefe Verbundenheit aus der sich eine nochmalige große Liebe entwickelte. Elisabeth ist eine großartige Frau, großmütig, liebevoll, hilfsbereit kurz, sie hat alle Eigenschaften, die eine Frau begehrenswert machen. Ich bin dankbar, dass es sie gibt.

 

Lebensdaten meiner Eltern:

Vater: Johann Madl, geb. 15.3.1898 in Schlag, Lkrs. Freyung, gestorben: 17.1.1954 in

Hundsruck, Gde. Saldenburg. Er war der älteste Sohn der Bauerseheleute Johann und Anna Madl. Er hatte noch 4 Geschwister.

 

Mutter: Karolina geb. Söldner, geb. 27.11.1898 in Witzingereuth, Lkrs. Passau,

gestorben am 6.8.1989 in Regen. Sie war eines von 13 Kindern des Hammerschmiedes und Bauern Ferdinand Söldner und seiner Ehefrau Anna geb. Breinbauer.

 

Meine Eltern lebten nach ihrer Heirat in Hohenwart bei Loizersdorf  zur Miete. Im Jahr 1923 kauften sie sich ein altes Holzhaus, das am weiteren Ortsrand des Dorfes Hundsruck stand. Es stand und steht auch heute noch an einem Nordhang  und ich kann mich erinnern, dass ich als etwa 4 bis 5 jähriger Bub an der Südseite des Hauses, wo das Dach sehr weit heruntergezogen war, allein und ohne fremde Hilfe vom Boden aus auf das Hausdach klettern konnte.

 Das Haus war – wie damals so üblich - im Erdgeschoß gemauert. Das Ober - und zugleich Dachgeschoß war aus behauenen Holzbalken gezimmert. Das Dach war zwar mit Dachziegeln ge­deckt aber mit so verschiedenen Sorten, dass sie nicht richtig deckten.  Zwischen den so ent­standenen Lücken wachelte es im Winter den Schnee durch. Als ich etwa 6 bis 7 Jahre alt war, wurde mein Bett auf den Dachboden gestellt und es kam im Winter öfter vor, dass nach einer stürmischen Nacht auf meinem Oberbett eine kleine Schneewehe sich angehäuft hatte. Aber trotz allem war es eine schöne Zeit gewesen. Vom Dachboden aus also von meinem „Schlafzimmer“ aus konnte man durch eine klapprige Holztüre auf die Altane (Balkon) den so genannten „Schrout“ hinausgehen. Aber zum Schluss wurde die Türe immer verriegelt, weil meine Mutter Angst hatte, ich könnte durch den morschen „Schroutboden“ durchfallen.

Im Sommer 1934 bekamen meine Eltern vom Staat ein zinsgünstiges Darlehen und einen ge­schenkten Zuschuss  von jeweils 1000.00 Mark. Mit diesem Geld bauten sie dann das Haus neu so wie es heute noch steht. Ich war zu dieser Zeit gerade 11 Jahre alt und musste natürlich beim „Firstbier“ mitfeiern. Die Handwerker ließen mich als künftigen Hauserben immer wie­der „hoch“ leben  und da ich mit ihnen „Prost“ trinken musste, bekam ich einen solchen Rausch, dass ich bewusstlos  wurde und beim Nachbarn die Nacht und den ganzen folgenden Tag wie tot auf dem Kanapee gelegen habe. Wahrscheinlich hatte ich eine  richtige Alkohol­vergiftung. Seit dieser Zeit konnte ich kein Bier mehr riechen und es dauerte knapp 10 Jahre, bis ich zum ersten Mal wieder ein Bier trinken konnte.

Zu Ostern 1930 begann meine Volksschulzeit in der zweiklassigen Schule in Saldenburg. Um nicht ganz allein zu sein auf dem nach meinen damaligen Begriffen sehr weiten Schulweg – es waren für mich immerhin eine gute halbe Stunde- ging ich zu unseren Nachbarn Geißinger, die auch 2 schulpflichtige Kinder hatten. Allerdings waren die 3 und 4 Jahre älter als ich. Meine Mutter schickte mich zwar immer sehr zeitig aus dem Haus aber die Geißinger-Kinder waren nie fertig und so pressierte es jeden Tag  ganz fürchterlich. Aber ich habe dabei das schnelle Gehen oder besser gesagt das Laufen gelernt.

1937 hatte ich meine 7jährige Volksschulzeit abgeleistet und sollte eigentlich entlassen wer­den. Mein Vater hatte schon einen Arbeitsplatz für mich als Steinhauerlehrbub in dem Stein­bruch Kusser in Höhenberg bei Tittling besorgt. Mein Vater war in diesem Steinbruch Polier und Schussmeister. Dieser sein  Plan ging aber nicht auf, denn gerade da wurde das 8. Schuljahr einge­führt. Ich sollte also noch ein Jahr in die Volksschule gehen. Das war meinem Vater gar nicht recht und er ließ mich das erste halbe Jahr nicht in die Schule gehen. Das kam so weit, dass der Schulleiter meinen Vater angezeigt hat und es zu einer Gerichtsverhandlung kam. Dort wurde meinem Vater schließlich klar gemacht, dass es seine Pflicht war, mich zur Schule zu schicken. Da er sich vor Gericht doch  einsichtig gezeigt hatte, kam er mit einer Belehrung bezw. Verwarnung davon und ich nahm meinen Schulpack wieder und ging das letzte halbe Jahr  noch in die Schule.

Nach Ende der Schulzeit 1938  fing ich dann endlich die Arbeit im Steinbruch an. Es war keine einfache Zeit. Bevor wir zur Arbeit fuhren, musste die Stallarbeit gemacht werden und das Futter für den Tag über gemäht und heimgefahren werden. Dann fuhren wir beide mit den  Fahrrädern von Hundsruck nach Höhenberg bei Tittling in die Arbeit. Das waren so  9 – 10 km Fahrweg und bis zur Bundesstraße 85 rauf ging es fast immer bergauf. Ich war meis­tens schon hundemüde, wenn ich an die Arbeitsstelle kam.

 Gearbeitet wurden damals in der Woche 48 Stunden, von Montag bis Freitag jeweils 8 ½ und am Samstag 5 ½ Stunden. Nach Feierabend dann die Heimfahrt mit dem Fahrrad und zu Hause ging es wenigstens im Som­mer weiter mit der Arbeit in der Landwirtschaft. Wir hatten zwar nur 2 Kühe und meistens noch eine Kalbin (Jungkuh)  und noch 2 Schweine aber es war doch genug Arbeit da, die ge­tan werden musste. Im Herbst bei der Kartoffelernte war es öfter so, dass der Mond  die ein­zige Lichtquelle beim Abladen des Kartoffelwagens war. Und am nächsten Tag ging es wie­der früh aus den Betten raus und zur Arbeit.

Etwas besser wurde es im Jahr 1935. Da hat sich mein Vater ein Motorrad,  eine 200erter Tri­umph, gekauft. Er war mächtig stolz auf die Maschine und wir fuhren dann mit dem Motorrad zusammen in die Arbeit. Das ging dann so, bis am 1.9.1939 der Krieg ausbrach. Der Vater konnte zwar anfangs das Krad noch zur Fahrt in die Arbeit benutzen – er hatte den sogenann­ten „roten Winkel“ am amtlichen Kennzeichen  bekommen – aber später, ich glaube 1940 oder 1941 wurde ihm der „Winkel“ entzogen und noch später wurde sogar das Motorrad für die Wehrmacht eingezogen.

Im Verlauf des Winters 1939/40 habe ich auf irgend eine Weise erfahren, dass meine Mutter schwanger war. Ich kann es zwar heute nicht mehr nachvollziehen, aber ich war damals so außer mir, so gekränkt und ich schämte mich so für meine Eltern wegen dieser Schwanger­schaft, dass ich mich freiwillig zum Arbeitseinsatz bei den  Junkers-Flugzeugwerken in Dessau meldete. Alles Weitere habe ich eingangs schon berichtet.

Mein Vater wurde im Laufe des Krieges, ich glaube es war 1943, auch noch zur Wehrmacht eingezogen. Er wurde Fahrer seines Kompanie-Chefs und bei Kriegsende bald entlas­sen. Ich glaube, er war schon vor mir daheim. Da die Steinbrüche nach dem Krieg keine  Aufträge  und damit auch keine  Ar­beit hatten, verlegte sich mein Vater in dieser Zeit etwas auf den Viehhandel. Er verstand ei­niges davon und die Eltern konnten von dem Verdienst aus dem Viehhandel einigermaßen leben.

 Im Lauf des Sommers und Herbstes 1953 klagte der Vater öfter über Magenschmerzen. Er nahm die Sache aber nicht so ernst und als er dann schließlich doch ins Krankenhaus nach Grafenau ging, wurde er zwar noch operiert aber der Krebs war schon so weit fortgeschritten, dass er am 17.1.1954 gestorben ist.

Meine Mutter hat die Landwirtschaft nach dem Tod des Vaters aufgegeben und   dann  so nach und nach die meisten Äcker und Wiesen verkauft. Meine Schwester Lydia war beim Tod des Vaters gerade 13 Jahre alt. Über irgend eine Vermittlungsstelle  kam sie nach Zwiesel in ein Ausbildungsheim und sollte dort Hauswirtschaft lernen. Von dem Heim in Zwiesel wurde sie schließlich zu einer Arztfamilie nach München als Hausmädchen vermittelt. Sie wurde von dieser Familie regelrecht ausgebeutet bis es ihr zu dumm wurde und sie sich schließlich  selbst eine andere Stelle suchte. Alles weitere kann Lydia am besten selbst erzählen.

Meine Mutter hat das Haus in Hundsruck 1962 verkauft und sich für 10 Jahre noch das Wohnrecht darin ausgenommen. Nach Ablauf dieser 10 Jahre zog sie dann 1972 zu Paula und mir nach Regen. Sie hatte beim Verkauf des Hauses den Erlös in 3 Teile geteilt. Einen Teil bekam Lydia einen Teil ich und den 3. Teil behielt sie selbst. Sie hat diesen Teil dann mir zum Bau unseres Hauses gegeben unter dem Vorbehalt, dass sie in unserem  Haus dann eine Wohnung bekommt was dann auch geschehen ist. In den letzten Jahren  wurde sie schwer zuckerkrank. Diese Krankheit führte schließlich zu ihrer völligen Erblindung. Sie  litt auch an der Alzheimer-Krankheit und war teilweise so verwirrt, dass sie öfter unbemerkt aus dem Haus ging und dann nicht mehr heim gefunden hat. Ein Beispiel ihrer Verwirrtheit mag die folgende Begebenheit zeigen: ich kam in ihre Küche, um sie etwas zu fragen. Da sagte sie in etwa zu mir: wer sind denn Sie? Und was wollen Sie von mir? Als ich ihr darauf sagte, dass ich doch ihr Sohn sei und ob sie mich nicht mehr kenne? Antwortete sie: ja, das muss einem doch gesagt werden! Außerdem klagte sie dauernd, dass ihr das ganze Geld gestohlen worden sei. Wenn ich mich dann auf die Suche machte und das Geld entweder unter der Matratze oder in dem Aktenordner, den ich ihr angelegt hatte, gefunden habe, war ihre Reaktion nur: „da hab ich es nicht hin getan, da hat es Die - oder Derjenige hingetan, die es gestohlen haben!“ In aller Regel hat sie ja Paula verdächtigt, ihr das Geld genommen zu haben. Damals haben wir es als Bosheit aufgefasst, heute weiß ich, dass es schon die Alzheimer-Krankheit war, die inzwischen doch schon sehr weit fortgeschritten war. Die ersten Anzeichen dieser Krankheit hatten sich ja schon  längere Zeit vorher gezeigt, als sie das Haus schon verkauft aber noch darin gewohnt hat. Sie beschuldigte damals schon die Käufer des Hauses während ihrer Abwesenheit in ihre Wohnung eingedrungen und ihr das Geld gestohlen zu haben. Damals dachte aber noch niemand daran, dass dies Folge der Alzheimer Krankheit war.

Da Paula und ich sie nicht dauernd beaufsichtigen konnten, war sie schließlich damit einverstanden, dass sie ins Altenheim Re­gen ging. Nach etwa 1 ½ Jahren ist sie dort am 6.8.1989 gestorben. Ich bin heute noch froh, dass ich sie während ihres Aufenthaltes im Altenheim beinah täglich besucht habe.

 

Meine Eltern hatten 3 Kinder. Das erste Kind Johann starb meines Wissen mit etwa 6 Mona­ten. 16 Jahre nach mir wurde die Schwester Lydia geboren. Sie heiratete den Bauern Johann Späth in Eggenried bei Thurmannsbang. Sie hat 5 Kinder geboren.  Das erste, der Sohn Ro­land war unehelich Aus der Ehe mit Hans Späth gingen vier Töchter hervor und zwar: Sylvia, Sieglinde, Karola und Roswitha. Alle Fünfe sind verheiratet.  Sylvia ist Bäuerin bei Name­ring/Fürstenstein, Sieglinde ist Friseur-Meisterin in Gazereit, Karola lebt bei Alten­markt/Osterhofen und Roswitha ist ebenfalls Bäuerin in Gazereit (Nachbardorf von Witzinge­reuth), Roland ist Kfz-Meister In einem Kfz-Betrieb in Passau und hat sich in Eggenreit mit seiner Frau ein Haus gebaut.

Großeltern (väterlicherseits)

Johann Baptist Madl, geb, am 26.7.1871 in Binderhügl, Gde. Jandelsbrunn Bauer in Schlag, Lkrs. Wolfstein (jetzt Freyung-Grafenau). Er heiratete am 25.4.1897 in Hintereben  die Zargenschneiderstochter Anna Kempinger mit der er 4 Kinder hatte als er 18.7.1903 gestorben ist.Die

 

Anna  Ascher, verwitwete Madl, geborene Kempinger, geb. am 17.11.1873 in Ludwigsreut,Lkrs. Wolfstein. Nach dem Tod des 1. Mannes heiratete sie den Landwirt Johann Ascher aus Gsenget, der von Geburt an taub war. Nachdem das >Haus in Schlag abgebrannt war, zog die Familie nach Gsenget in das Anwesen des 2. Mannes. Nach einigen Missernten  verkauften sie das Anwesen in Gsenget und kauften den Bauernhof in Loizersdorf bei Tittling, den sie dann bis zum Rentenalter bewirtschafteten. Diesen Hof übergaben sie dann dem Sohn

Alois.Da es mmit diesem wegen des Ausgedinges immer Streit gab, zogen sie schließlich zur Tochter Theres  Ebner und deren Mann  nach Preying.

. Die Großmutter hatte mit dem 1. Mann 4 lebende Kinder  (Johann, Josef, Maria und Alois ) und aus der zweiten Ehe noch die Tochter Therese.

Die Großmutter starb nach einem arbeits-,sorgen-und entbehrungsreichen Leben am  9.3.1965 im hohen Alter von 91 ½ Jahren  in Preying.

 

Onkel Josef , geb.am 7.3.1901 in Schlag. Er war Steinhauer und lebte mit seiner Frau  in Trasfelden bei Tittling. Seine Frau war eine geborene Schuh, den Vornamen  weiß ich nicht.

Sie hatten mehrere Kinder.Eine Tochter soll in Fürstenstein Lehrerin gewesen sein oder noch sein. Eine andere Tochter soll mit ihrem Mann das Reiseunternehmen  Urmann in Fürstensein besitzen.

Onkel Josef ist gestorben am  15.12.1984 in Trasfelden.

                       

 Onkel Alois geb. am 21.5.1902, hat den Hof in Loizersdorf übernommen. Er verkaufte ihn aber später und war Gastwirt in Fürstenstein. Später kaufte er ein Haus in Deggendorf und lebte mit seiner Frau Maria dort in der Lateinschulgasse, bis er am 20.2.1974 an einem Schlaganfall starb. Beide waren kinderlos. Nach dem Tod von Tante Maria erbte eine Nichte von ihr, die wohl in Landau lebt, das Haus in Deggendorf.

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Tante Maria heiratete den Bauern Josef Dichtl in Oberhüttensölden bei Schönberg, Lkrs. Freyung-Grafenau. Sie starb am 19.8.1980 dort im Alter von 80 Jahren. Wie viele Kinder die Beiden hatten weiß ich nicht genau. Bekannt sind mir. Der Sohn Josef, der den Hof übernommen hat und eine Schwester, sie heißt mit Vornamen Maria, den Nachnamen weiß ich nicht. Tante Maria  war übrigens meine Taufpatin und bis zur Kommunion durfte ich mir bei ihr zu Allerseelen den Allerseelenwecken abholen. Dabei ist mir einmal ein ganz dummes Missgeschick passiert. Bei der Heimfahrt von Oberhüttensölden mit dem Fahrrad bin ich auf der abfallenden Bundesstraße nach Schönberg einer vor mir gehenden  Frau von hinten zwischen die Beine gefahren. Der Frau ist zwar nichts passiert, weil ich nicht schnell gefahren bin und auch gebremst hatte,  aber mir war es trotzdem sehr peinlich. Aber wie das so geht: ich  sah die Frau vor mir gehen und irgendwie wollte ich ihr auch ausweichen aber ich wurde wie von einem Magneten von der Frau angezogen und kam einfach nicht mehr von ihr weg. Die Frau war natürlich erschrocken und hat mich geschimpft aber geschehen war geschehen. Dieser Vorfall aber hat mich so getroffen, dass ich ihn bis heute nicht vergessen habe.

 

                                              

Tante Therese Ascher heiratete den Kolonialwarenbesitzer Josef Ebner in Preying und starb dort am 30.9.1974.  Sie hatten 4 oder 5 Kinder, ich weiß nur den Josef, der am 24.12.1991 gestorben ist, den Norbert, der das elterliche Geschäft in Preying führt, die Maria, die eine Gastwirtschaft in Preying führte oder noch führt und die Ida, die den Betriebsleiter Walter Klessinger aus Hundsruck  heiratete.  Die Beiden lebten in Preying im alten Schulhaus, das sie gekauft hatten. Wie viele Kinder die Beiden hatten, weiß ich nicht. Sie selbst ist Witwe, ihr Mann ist vor etwa 2 Jahren gestorben. Bei der Beerdigung saß sie im Rollstuhl.

                       

 

Großeltern mütterlicherseits:

Großvater: Ferdinand Söldner, geb-am 6.3.1865 in Haus, Lkrs. Grafenau. Er war Schmied

und hat in der Hammerschmiede Althammer in Schneidermühle bei Tittling als 1. Geselle

gearbeitet. 1937 oder  1938 hat er sein 50jähriges Arbeits - und Betriebsjubiläum bei dem Betrieb Althammer gefeiert. Das Foto mit seiner Frau und allen Kindern der Familie wurde an diesem Tag aufgenommen.  Nebenher war er auch Bauer in Witzingereuth. Er ist am 1.4.1940 im Alter von 75 Jahren in Witzingereuth gestorben.

 

Großmutter:  Anna Söldner geb. Breinbauer, geb.27.8.1871 in Witzingerreuth. Beide hatten

13 lebende Kinder und die hießen:

 

Therese, Anna, Maria, Karolina, Katharina, Franziska, Georg, Anton, Leni, Centa, Hedwig und Rosi. Ein weiterer Sohn Josef soll mit etwa 20 Jahren als Elektriker an einem Strom­schlag gestorben sein. Alle anderen Kinder sind ebenfalls schon verstorben. Großmutter selbst ist am 13.7.1946 mit 75  Jahren in Witzingereuth gestorben. Den Bauernhof bekam die Tochter Leni, die ihn mit ihrem Mann Alois Höller bewirtschaftete.

 

Tante Therese geb.9.5.1894 in Witzingerreuth,  hat in München einen gewissen Robert Seeberger geheiratet. Beide wohnten  im Rückgebäude der Rosenheimer Straße 127. Aus der Ehe ging der Sohn Robert hervor. Soviel ich weiß, machte er eine Lehre als Autoschlosser oder Autospengler. Er war etwas leichtlebig wie auch sein Vater gewesen sein soll. Dieser muss ziemlich früh gestorben sein, denn als ich 1946 bei der Tante wohnte, war sie schon wieder mit einem gewissen Daser verheiratet. Cousin Robert muss verhältnismäßig jung gestorben sein. Tante Theres kam auf ihre alten Tage noch ins Altenheim nach Tittling und ist dort  im hohen Alter von über 90 Jahren gestorben.

 

 

Tante Anna geb.am 14.8.1896 in Witzingerreuth, hat in Witzingereuth den Bauern Josef Zeller geheiratet. Soviel ich weiß, hatten beide 3 Kinder. Der Sohn und Cousin Sepp bekam den Bauernhof und bewirtschaftete ihn bis er vor ein paar Jahren in Rente ging. Seine Schwester Anna heiratete den Bauern Simetsreiter in Waltendorf, ein Nachbardorf von Witzingereuth. Cousine Anna ist am 12.3.1982 schon mit 57 Jah­ren gestorben. Das 3. Kind der Zellner`s, Maria, heiratete einen  gewissen Geier in Preming bei Tittling. Sie starb am 19.4.1968 bei einem Verkehrsunfall ein paar Meter von ihrem Haus entfernt. Sie war nur 34 Jahre alt geworden. Tante Anna starb am 6.10.1986 mit 90 Jahren.

Tante Maria geb.am 27.9.1897 in Witzingerreuth.  Sie hat den als Großbauer  geltenden Max Haider in Rappenhof bei Tittling geheiratet. Onkel Max war ein richtiger Herrenbauer und stolz auf seinen Besitz. Er hielt damals außer Kühen und Ochsen schon mindestens 2 schwere Zugpferde. Aus der Ehe gingen meines Wissens 2 Kinder hervor: Sohn Max ist im 2.Weltkrieg gefallen, Tochter Maria übernahm den Hof, heiratete einen  Georg Eibl und hatte mit diesem 3 Kinder. Tante Maria starb am 24.1.1984 mit 86 Jahren.

Tante Fanny geb.am 12.3.1900 in Witzingerreuth. Sie heiratete den Waldarbeiter Ludwig  Kerschbaum in Entschenreuth und nachdem dieser verhältnismäßig jung gestorben war, den Bauerssohn Ludwig Schon. Sie hatte 2 Kinder den unehelichen Ferdinand (Ferdl), der später in einen Bauernhof bei Schön­berg eingeheiratet hat und Ludwig (Wiggi) der das elterliche Haus übernommen  und später eine Bauerntochter aus der Gegend bei Schönberg geheiratet hat. Die Frau namens Leni ist völlig überra­schend am 16.8.1999 im Alter von erst 67 Jahren an einem Schlaganfall gestorben. Tante Fanni ist am 20.9.1983 im Alter von 83 Jahren gestorben.

 

Tante Kathi geb. am 10.2.1906 heiratete einen gewissen Georg Lindbüchl und wohnte dann  in Eisensteg bei Fürstenstein. Aus der Familie kenne ich nur 2 Töchter, die Cousinen Anna und Kathi. Georg Lindbüchl ist am 14.8.1939 infolge eines Arbeitsunfalls mit erst 41 Jahren verstorben und Tante Kathi ist am 2.1.1999 gestorben.

 

Von Tante Leni geb.am 8.11.1904 in Wittzingerreuth, habe  ich  schon berichtet, dass sie den elterlichen Hof der Großeltern bekommen und einen gew. Alois Höller geheiratet hat. Sie bekamen 3 Kinder den Sohn Alois, der den Hof bekam und die Töchter Erna und Frieda. Sowohl der Mann von Erna, Walter Meier als auch der von Frieda, Georg Höldl, sind beide schon verstorben. Tante Leni ist am 17.8.188 im Alter von 83 Jahren gestorben.

Tante Centa geb.18.9.1909 in Witzingerreuth heiratete einen Franz Schmucker. Dessen Eltern hat­ten in Biberach das Bahnhofshotel und ein Taxigeschäft. Soviel ich weiß, hatten die beiden 5 Kinder. Der Mann von Tante Centa starb auch schon früh und sie heiratete zum zweiten Mal und zwar einen gewissen Schwarz. Näheres weiß ich nicht, es besteht keine Verbindung zu den Kindern .Tante Centa und auch ihr zweiter Mann sind schon verstorben.

Tante Hedwig  geb.18-2-1911 in Witzingerreuth. Sie lebte auch in Biberach und                heiratete dort einen       gewissen Grüninger. Sie hatte eine Tochter, die Cousine Irmgard Diese lebte nach ihrer Geburt  6 Monate bei meiner Mut­ter und ich musste Kindermädchen  bei ihr spielen. Leider ist die Verbindung zu Irmgard auch abgerissen. Tante Hedwig hat in Biberach einen sogenannten Sommerkeller bewirtschaftet. Wie mir erzählt worden  ist, soll sie eine tüchtige Wirtin gewesen sein.

 

Tante Rosi geb.29.11.1916 in Witzingerreuth, heiratete  einen Alois Streifinger aus Loizersdorf. Sie bauten sich zwischen Loizersdorf und Witzingereuth ein Haus. Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte sie das Haus und zog zu ihrer Tochter Maria nach München/Unterföhring.  Cou­sine Maria hat dort den Zimmerermeister Riederer geheiratet, der aber inzwischen auch schon seit einigen Jahren tot ist.. Der Sohn der Maria; den Vornamen weiß ich im Moment nicht, hat vor einigen Jahren als Sportschütze olympisches Gold gewonnen. Cousine Maria lebt bei  diesem Sohn in München-Unterföhring. Tante Rosi ist am 13.7.2000 im Alter von 84 Jahren in München/Unterföhring gestorben.

 

Onkel Georg, geb.1.6.1895 in Witzingerreuth,  muss in seiner Jugend nach Meinung  der Familie wohl ein bisschen aus der Art geraten sein, denn wie ich gehört habe, soll er öfters an Raufereien beteiligt gewesen und als Streithansl bekannt gewesen sein. Er soll sich wegen einer Rauferei nach Sachsen abgesetzt haben. In Mittweida soll er mehrere Jahre in wilder Ehe mit Martha, einer Sächsin zusammengelebt haben, was in der damaligen Zeit bei der Familie Unverständnis und Empörung  ausgelöst haben soll. Im zweiten Weltkrieg hat er einen Arm verloren und nach der Rückkehr aus der russischen Gefangenschaft soll er sogar kurz Bürgermeister in Mittweida gewesen sein. Viel­leicht um seine Familie zu besänftigen hat er den Stein des Anstoßes der Familie später gehei­ratet. Beide blieben kinderlos und sind längst verstorben.

Onkel Anton, geb.18.1.1902 in Witzingerreuth,  heiratete in eine Landwirtschaft in Hochwegen bei Fürsteneck ein. Ich weiß nur, dass seine Frau Therese hieß und am 24.10.1971 verstorben ist. Er selbst ist am 8.11.1969 gestorben. Soviel ich weiß, waren 4 Kinder da von denen Anton am 3.4.1980 mit 44 Jahren gestorben ist. Cousin Sepp lebt  mit  Frau Reserl in Hochwegen im elterlichen Anwesen. Den Vornamen des 3. Cousins weiß ich im Moment nicht. Die Cousine Frieda  hat in München einen gewissen Simon Lenz geheira­tet. Der soll ein Haus mit darin befindlichem Friseurgeschäft in München besitzen. Über evtl. Kinder und Sonstiges weiß ich aber nichts

 

 

Onkel Josef  geb.9.12.1907 in Witzingerreuth. Er ist bei einem Arbeitsunfall als Elektriker

(Stromschlag) im Alter von 20 Jahren gestorben.

 

 

 

 

Die Eltern von Paula:

Vater: Nepomuk Augustin, geb.25.8.1877 in Grafenau. Ich weiß, dass er lange schwer krank und zuletzt gelähmt war. Er ist am  Heiligen Abend 1943 in Grafenau gestorben ist  Es fällt mir gerade ein, dass er lange Zeit Pfarrmesner in Grafenau und Gemeindeschreiber der Gemeinde Neudorf bei Grafenau gewesen ist.

Mutter:

 Franziska (Fanni) Augustin geborene Peinkofer, geboren am 1.6.1887 in Tittling. Sie war die Schwester des bekannten Heimatschriftstellers Max Peinkofer. Mit diesem hatte sie ein Talent gemeinsam. Sie verstand sich wie ihr Bruder besonders gut auf `s Geschichten erzählen. Auch deshalb und weil sie so gütig und verständig war, wurde sie von  den Kindern der Familien Körner und Madl geliebt.. Sie war eine gute Mutter und der Mittelpunkt der Familie. Zeit  ihres Lebens  kannte sie nur  Arbeit und Sorge um ihren Mann und die Familie. Während der Krankheit ihres Mannes übernahm sie  dessen Arbeit als Mesnerin. Nebenbei arbeitete sie noch in einer Schwammerl-Konservenfabrik in Grafenau.  Für die Kirche war sie auch nach ihrer Zeit als Mesnerin noch so lange sie gesundheitlich dazu in der Lage war,  als Spendensammlerin tätig.  Sie ist 68jährig am 31.5.1954  in Grafenau gestorben.  Aus der Ehe mit Nepomuk Augustin stammen 4 Kinder.

Die Namen der  Kinder:

Nepomuk, geb. am 22.1.1921  in Grafenau. Er hat in Zwiesel an der Glasfachschule Glasgraveur gelernt. Er hat den 2. Welt­krieg mitgemacht und kam in französische Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende ist er von den Franzosen noch zur Minenräumung eingesetzt worden und ist dabei ums Leben gekom­men und zwar am 1.4.1946 bei Cherbourg an der Kanalküste in Nordfrankreich.  Paula und ich haben zusammen mit Otto und Lieserl Dankesreiter auf der Rückfahrt von einem Frankreichurlaub  (Atlantikküste) nach dem Grab gesucht, haben es aber nicht finden können.

Fritz, geb. am    ?  in Grafenau. Soweit mir bekannt ist, hat er einen Büroberuf gelernt. Er war zeitweise Geschäftsführer des VdK in Grafenau. Er heiratete in Grafenau  die Tochter Christine des Kaminkehrermeisters Fey. Aus dieser Ehe stammen 2 Kinder.  Ein Bub namens Fritz und ein Mädchen namens Leopoldine. Fritz wurde später Krankenpfleger, seine Schwester Leopoldine wurde Ärztin.  Die Ehe wurde später geschieden und Fritz ging nach München. Dort heiratete er seine 2. Frau Karla. Dieser Ehe entstammen ebenfalls 2 Kinder, Tochter Karin und Sohn Christian. Karla erbte von ihren Eltern ein Haus in Mü-Riem, in dem sie von Christian betreut wird. Fritz ist  am 12.7.1983 im Altenheim in Grafenau gestorben.

Franziska, geb. am 10.7.1923  in Grafenau. Sie war lange Jahre im Büro der AOK in Grafenau beschäftigt. Nach Kriegsende heiratete sie Manfred Körner aus Oppeln im heutigen Polen. Manfred bekam am Landratsamt in Grafenau eine Anstellung als Außendienstmitarbeiter. Noch in Grafenau wurden die beiden Töchter Christine und Franziska geboren.  Manfred wurde schließlich zur Regierungshauptkasse nach Landshut versetzt und damit zog die Familie nach Landshut in die Schützenstraße 18. Dort ist Manfred  im Jahr 2003 mit 80 oder 81 Jahren verstorben.

Tochter Christine, geb. am 19.9.1947 in Grafenau, besuchte zuerst das Gymnasium in Zwiesel und machte das Abitur in Landshut. Nach dem Studium der Kommunikationswissenschaft (Zeitungswesen)mit den Nebenfächern Spanische Philologie und Balkanphilologie promovierte sie im Dezember 1977 zum Dr. Phil. Als wissenschaftliche Angestellte am Institut für Geschichte Osteuropas und Südosteuropas der Universität München  wurde sie mit dem Projekt „Die historisch-philologische Albanienforschung  seit 1945“ und einem weiteren Projekt „Die Sonderstellung des katholischen Nordalbanien in der Herausbildung der albanischen Schriftsprache und Literatur“ beauftragt. Seit Ende 1978 arbeitet sie beim Kinderhilfsfond  der Vereinten Nationen  (UNICEF). Zur Zeit ist sie als Director beim United Nations- Informations- Centre in Harare/Simbabwe tätig.

Tochter Franziska, geb. am  24.1.1953   in Grafenau. Von ihr weiß ich eigentlich nur, dass sie in den letzten Jahren als Bühnenbildnerin am Theater beschäftigt. Sie ist am 29.3.2002 völlig

überraschend an einem Gehirnschlag gestorben.

 

 

 

 

 

 

 

Großeltern mütterlicherseits:

Großvater: Joseph Peinkofer, geb. am 19.3.1845 in Raindorf bei Cham. Er war Schmied und besaß in Tittling ein Haus mit Schmiedewerkstatt. Er ist gestorben am 22.8.1899 in Tittling. Beim Beschlagen eines Pferdes hat ihn dies mit einem Schlag des Hinterfußes in den Unterleib tödlich verletzt.

Großmutter: Maria Peinkofer geborene Moosbauer, geb. am  2.7.1845 in Spitzingerreuth,einem Weiler an der Bundesstraße 85 zwischen Saldenburg und Preying. Sie war die Tochter des Wenzel Moosbauer und der Annamarie Götz. Maria Peinkofer ist gestorben am 9.11.1919 in Tittling.

Josef und Maria Peinkofer haben am 13.11.1876 geheiratet und hatten    9 Kinder. Die Namen sind:

Joseph, geb. 13.7.1876 in Tittling, Amalie, geb.21.12.1877 in Tittling, Alois, geb.6.10.1879, Ludwig, geb. 14.4.1881, er ist gestorben, weil ein Jahr später wieder ein Kind Ludwig genannt wurde, Ludwig, geb.4.5.1882, Maria, geb.21.1.1884, Therese, geb. 19.10.1885, Fanni, geb.1.6.1887, Albert, geb. 19.1.1896, Max, geb.  22.9.1891.

 

Von Josef Peinkofer weiß ich, dass er in einem Steinbruch in der Umgebung von Tittling als Steinhauerschmied gearbeitet hat. Von der Tochter Amalie habe ich noch nie etwas gehört. Alois lebte meines Wissens in Passau und soll dort als „Waldmeister“ tätig gewesen sein. Ludwig ist mir auch unbekannt. Von den Töchtern hat  Maria dem Onkel Max den Haushalt geführt, als er noch als Lehrer tätig war und ist am 8.8.1938 gestorben. Therese lebte als Näherin in Tittling. Sie ist am 4.1.1939 gestorben. Fanni war meine Schwiegermutter. Albert habe ich kurz kennen gelernt. Er ist am Tag unserer Hochzeit gestorben.

 Onkel  Max war ursprünglich Lehrer und war an verschiedenen Schulen u.a. in Johanniskirchen, Greising bei Deggendorf und schließlich in Niederalteich  tätig. Außerdem war er Schriftleiter und Herausgeber der „Heimatglocken“, einer Beilage des damaligen „Donaukurier“ und späteren „Passauer Neue Presse“. Aus dieser frühen Zeit stammen seine wohl bekanntesten Mundartdichtungen „Maidult“ und „ Der route Bua“. Aus seiner Feder stammen aber noch unzählige volks - und heimatkundliche Aufsätze und Abhandlungen aus ganz Niederbayern. Das wohl wichtigste Werk dieser Art ist sein „Brunnkorb“, eine Sammlung vieler heimatkundlicher Sitten und Gebräuche. Es folgten noch viele kleinere Arbeiten wie „Das Büchlein von der Englburg“, „Waldweihnachten“, die „Fünferlkuh“ usw. Für seinen Roman „Das Pandurenstüberl“ erhielt er den Preis der Münchner Stiftung zur Förderung des Schrifttums. Erwähnen möchte ich noch, dass  der Bayerische Rundfunk die „Maidult“ und „Der route Bua“ auf Band aufgenommen und im Hörfunkprogramm wiederholt gesendet hat Vortragender war dabei immer der Autor selbst..

Onkel Max war in ganz Niederbayern eine bestens bekannte Persönlichkeit. Überall war er ein gern gesehener Gast. Mit seinen humorvollen Reden und Vorträgen verstand er es, seine Zuhörer zu fesseln und zu begeistern. Zu seinen Bekannten zählte u.a. auch die letzte bayerische Prinzessin Gundelinde, die ihn öfter in Bischofsmais besucht und ihn in einem Brief als ihren Adoptivsohn bezeichnet hatte.

Nach schweren Schicksalsschlägen – er litt unter der verhängnisvollen und damals strafbaren Zuneigung zu Männern -   hat er den Lehrerberuf aufgegeben. Da er in der Zeit des Nationalsozialismus sogar Schreibverbot erhalten hatte, ging es ihm in dieser Zeit sehr schlecht.

Im Jahr 1942 kam dann aber doch eine Wende zum Guten. Er heiratete die Baderstochter Maria Freundorfer aus Bischofsmais. Und damit konnte er endlich wieder ohne größere Sorgen leben und arbeiten. Seine Frau besaß in Bischofsmais ein gut gehendes Lebensmittelgeschäft verbunden mit einer kleinen Drogerie. Da sie als Näherin noch zusätzlich verdiente, konnten beide relativ sorgenlos leben. Onkel Max ist viel zu früh am 6.5.1963 im Alter von 72 Jahren  gestorben.

Die Familie Freundorfer genoss in Bischofsmais hohes Ansehen. Der Sohn Joseph wurde der spätere Bischof von Augsburg, Karl war Direktor in einer Bank in München, Adelhard ging ins Kloster und wurde Pater und Otto ging zur Polizei und wurde Kriminalbeamter.